MAN Truck & Bus

TAG 9: EINE SEEFAHRT, DIE IST LUSTIG

Wasser, Wellen, Wind – und wilde Partys: Heute wollten wir uns eigentlich ausruhen von den Landstrapazen und uns vom Meer wohlig in den Schlaf schaukeln lassen. Doch dann kommt mal wieder alles anders. Unser E-Bus schwimmt derweil einige Meilen nordöstlich auf der Frachtfähre ebenfalls gen Irland. Die Highlights! 

Blaue Stunde Kurz vor Sonnenaufgang lockt die Blaue Stunde das Team aus den Federn und hinauf an Deck. Während die restlichen Fahrgäste noch schlafen, hebt sich lautlos und mächtig die Morgensonne aus dem Meer. 

Land in Sicht Nach fast zwölf Stunden Überfahrt erreicht die Fähre den Hafen von Cork in Irland. Die Hafenkulisse ist ein beliebtes Fotomotiv. 

00:30 Uhr

Ballermann auf der Pont-Aven

Mannomann, ist das ein Pott! Die Fähre, die uns und weitere 2.395 Passagiere sowie 649 Autos von Roscoff nach Cork schippert, hört auf den Namen Pont-Aven. Um 23:00 Uhr legen wir ab, und bis wir uns in den Vier-Quadratmeter-Kabinen mit Stockbett eingerichtet haben und die letzten Fotos und Videos aus Frankreich hochgeladen sind, ist es halb eins. Nichts wie hoch an die Bar und noch ein schnelles „Bier auf’d Nacht“ genehmigen – wie unser Busfahrer Heinrich sagen würde. Doch oben angekommen, trifft uns der Schlag! Das Schiff ist eine Partymeile, die Zapfhähne bleiben permanent offen, der Alleinunterhalter brüllt sich die Seele aus dem Leib – und der irische Seamus schiebt Jaqueline aus Frankreich übers Tanzparkett. Wir suchen schnell das Weite, trinken unseren Schlummertrunk dick eingepackt Backbord an der Reling und sinken dann vom Schiff geschaukelt um viertel nach zwei müde in die Kissen. 

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Etappe 9 Ein Bus, ein Team, zwei Fähren: Der Weg nach Irland. 

4:45 Uhr

Beeeeeep – die Blaue Stunde ruft

Nach zweieinhalb Stunden Schlaf geht’s schon wieder hoch – diesmal nach Steuerbord. Denn da geht um viertel nach fünf die Blaue Stunde los – dieses weiche, magische Licht, kurz bevor die Sonne aufgeht. Wir sind komplett allein an Deck – Seamus, Jaqueline und alle anderen Passagiere schlafen noch – und fühlen uns wie Leonardo DiCaprio und Kate Winslet. „Wir sind die Roadtripler der Welt!“ Nach getaner Sunrise-Coverage legen wir uns nochmals für zweieinhalb Stunden aufs Ohr und laufen dann pünktlich um elf Uhr in den Hafen von Cork ein. Die vielen bunten Häuser an der Uferpromenade Steuerbord und die grünen, satten Wiesen Backbord lassen keine Zweifel aufkommen: Ireland – here we are! 

13:15 Uhr

Offene Münder auf dem Copper Coast Drive

Unberührte Natur, kleine Dörfer und die zerklüftete Küste mit ihren kleinen Buchten machen die „Copper Coast“ im irischen County Waterford zu einem Touristenmagneten. Auch wir sind verzaubert und verlassen unsere eigentliche Route kurz für einen kleinen Abstecher. Namensgeber der Copper Coast sind die Kupferminen, die hier früher in Betrieb waren. 2004 wurde die Region zu einem UNESCO Global Geopark ernannt. Von Ballykeroge über Stradbally geht es rauf zum Mount Pleasant und wieder runter nach Rathinure und zum Kilmurrin Beach, wo wir uns kurz die Füße nass machen. MAN, oh MAN, ist das bezaubernd schön hier! 

Zehen im Sand Endlich in Irland! Endlich das Meer nicht nur sehen, sondern auch die Füße hineintauchen. Ach, wie schön es doch ist, auf Roadtrip zu sein! 

Weitblick Wo Land auf See trifft, schweifen Blick und Gedanken in die Ferne. Dabei verdient auch die Copper Coast selbst durchaus Aufmerksamkeit. Sie ist ein wahres geologisches Museum: Das Gestein, auf dem man hier steht, bezeugt 460 Millionen Jahre Erdgeschichte. 

Das grünste Gras Gerade mal ein PS, aber mindestens genauso liebenswert wie der Lion’s City E: Auch Pferde sind ein sehr nachhaltiges Transportmittel. Vielleicht umsatteln? Nein, das Team bleibt dem E-Bus treu. Die Pferde können beruhigt weiter fressen.  

15:30 Uhr

Wir haben ihn so vermisst

Um 14:30 Uhr haben wir ihn endlich wieder, den inzwischen so lieb gewonnenen MAN Lion’s City E – und natürlich auch unseren sanften Heinrich. Und der strahlt, als er uns sieht. „Endlich wieder Passagiere an Bord“, frohlockt er am Hafen von Rosslare. Apropos Passagiere: Im Elektrobus-Segment tut sich auf der Grünen Insel einiges. Im Januar 2020 ging in Dublin der erste vollelektrische Linienbus auf Tour, andere Städte zogen nach. Die irische Verkehrsbehörde National Transport Authority (NTA) hat bereits 200 Elektrobusse bestellt und bis 2027 sollen zudem rund 800 Doppeldecker-E-Busse an den Start gehen und ihre alten Diesel-Vorgänger ablösen. Im Pkw-Segment sieht es ähnlich aus: Wenn es nach der irischen Regierung geht, fahren bis 2030 knapp eine Million E-Autos auf Irlands Straßen – und 1.500 Elektrobusse. Hier sind also nicht nur die Wiesen grün. 

Sicher angelandet Nach einer Nacht auf der Frachtfähre kommt der Lion’s City E wohlbehalten in Irland an. Endlich ist das Team wieder beisammen! 

Kopfmassage Der Lion’s City E wird nach der Ankunft erst einmal herausgeputzt. Dann geht’s ab auf die Straße. 

Fahrer-Nachwuchs Kaum ist der E-Bus in Irland angekommen, wird er auch schon von einem 12-jährigen Iren unter die Lupe genommen. Donal Dywer liebt Busse und Autos und darf auf dem Fahrersitz Platz nehmen. 

17:30 Uhr

Together standing tall!

Es gibt ein irisches Lied, welches gern als heimliche Nationalhymne gehandelt wird. Der Refrain lautet: “Ireland, Ireland, together standing tall, shoulder to shoulder, we’ll answer Ireland’s call!” Heißt auf Deutsch so viel wie: „Irland, Irland, gemeinsam aufrecht stehen, Schulter an Schulter, werden wir dem Ruf Irlands folgen!“ Wir finden, dass kaum ein anderes Lied besser widerspiegelt, was wir zusammen während der letzten zehn Tage auf unserer fantastischen Reise von München nach Irland vollbracht haben. Wir haben zusammengehalten, als Strong Team, haben für jedes Problem eine Lösung gefunden. Wir sind eine eingeschworene, schlagkräftige Truppe geworden auf diesen weit über 2.000 Kilometern. Die letzte Etappe, die uns morgen von Wexford an unseren Zielort in Limerick führt, schaffen wir auch noch. Schulter an Schulter! 

Text   Boris Pieritz
Fotos   Lara Freiburger

#ElectrifyingEuropeTour#Elektromobilität#Bus#LionsCityE
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