MAN Truck & Bus

Diese Trends bewegen die Baubranche

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Weltweit rollen Maschinen und Lkw über die größten Baustellen, um der steigenden Nachfrage nach Wohnraum, Büros und Infrastruktur gerecht zu werden. Der anhaltende Boom zieht immer mehr Aufträge nach sich. Welche Veränderungen ergeben sich künftig? Fünf Entwicklungen mit Blick auf die Zukunft.

Ein roter MAN-Lkw im Einsatz auf einer Baustelle

© MAN

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Urbanisierung und Globalisierung sorgen für Bauboom

Menschen zieht es immer deutlicher in Großstädte und Ballungsräume. Bis zum Jahr 2050 werden Dreiviertel der Weltbevölkerung in Städten leben, schätzen die Vereinten Nationen – aktuell sind es rund 55 Prozent. Wirtschaft und Industrie entwickeln sich heute über die Grenzen von Ländern und Kontinenten hinweg. „Selbst in entlegenen Weltgegenden werden heute Produktionsanlagen, Verkehrsnetze und Wohngebiete gebaut“, sagt Dr. Martin Nicklis, Bauindustrieexperte der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC). Megatrends wie Urbanisierung und Globalisierung sind für den Boom verantwortlich. In Asien ist die Nachfrage besonders hoch. Man denke an Megacities wie Chongqing, Tokio oder Jakarta, die aktuell über 30 Millionen Einwohner zählen.

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Die Herausforderungen an die Branche werden immer komplexer

So sehr die Baukonjunktur auch brummt, Großprojekte bergen heute deutlich mehr Herausforderungen als früher. „An einer komplexen Baustelle ist eine Vielzahl von Bauunternehmen und Zulieferbetrieben beteiligt“, sagt Dirk Siewert, Leiter Tiefbau und Baumaschinentechnik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Problematisch wird es beispielsweise bei der Planung von Lkw-Transporten, insbesondere für Baustellen in Großstädten. Dort herrscht meist dichter Verkehr, und es mangelt an Stellflächen. „Manchmal fahren Trucks eine Weile um die Baustelle im Kreis“, sagt Nicklis. „Erst wenn der Lkw-Fahrer vom Disponenten telefonisch ein Signal erhält, kann er auf die Baustelle fahren und seine Ladung liefern oder abholen.“ Hinzu kommt, dass Bauprojekte Monate bis Jahre im Voraus geplant werden. Bauunternehmer müssten frühzeitig wissen, wie sich unter anderem die künftige Verkehrssituation auf ihre Logistik und Angebotskalkulation auswirke, so Siewert.

Luftaufnahme: Blick auf eine Baustelle

© GettyImages/fStop Images - Stephan Zirwes

Bauarbeiter arbeiten auf einer Großbaustelle

© Arnim Kilgus 

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Digitale Logistik macht Großprojekte planbarer

Um maximale Planbarkeit zu erreichen, setzt die Bauindustrie zunehmend auf Digitalisierung. Das Building Information Modeling (BIM) als wichtiger Baustein der Digitalstrategie soll die Planung, Fertigstellung und Bewirtschaftung von Bauwerken künftig besser berechenbar machen. Außerdem kommen verstärkt virtuelle Verkehrsmodellierungen und digitales Flottenmanagement zum Einsatz. Mithilfe dieser Daten können Transportketten so exakt konfiguriert werden, dass der Lkw nahezu ohne Verzögerungen auf der Baustelle ankommt. An der perfekten digitalen Logistik arbeiten auch die Hersteller von Nutzfahrzeugen mit Hochdruck.

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Cloud-basierte Plattformen und digitale Services lösen immer mehr Probleme

„Es gibt verschiedene Systeme auf dem Markt. Allerdings mangelt es an einheitlichen Schnittstellen, um Fahrzeuge und Baumaschinen diverser Baupartner mit verschiedenen Fabrikaten gemeinsam zu verwalten“, sagt Siewert. „Diese sind dringend nötig, denn die gesamte Logistik und Effizienz einer Baustelle ist nur so gut, wie das schwächste Glied in der Kette.“ Um dieses Problem zu lösen, sind die Trucks von MAN mit der offenen, herstellerunabhängigen Plattform RIO verbunden. Sie ermöglicht es, die Tourenplanung, Routenoptimierung und das Wartungsmanagement von komplexen Fahrzeugflotten zu vereinheitlichen.

Die herstellerunabhängige Plattform RIO im Cockpit eines MAN

© MAN

Teilansicht eines roten MAN-Lkw

© Marc and David 

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Je leichter und intelligenter die Lkw, desto mehr Gewinne lassen sich erzielen

Es ist aber auch nötig, dass sich die nächste Lkw-Generation an veränderte Bedingungen anpasst. Das heißt, sie sind nicht nur vernetzt, sondern wiegen auch immer weniger. Ein Beispiel: der neue 9-Liter-Motor D15, den MAN auf der Messe Bauma 2019 präsentierte. Wegen seines geringen Gewichts ist er für Bautransporte bestens geeignet: Rund 230 Kilogramm kommen positiv der Nutzlast zugute und zahlen sich direkt aus, wenn nach Menge der gelieferten Ware abgerechnet wird, etwa beim Betontransport. Auch PwC-Bauexperte Martin Nicklis ist überzeugt davon, dass der intelligente Einsatz von Fahrzeugen als Erfolgsfaktor in der Bauindustrie künftig eine noch größere Rolle spielen wird. „Selbst einfache Baustoffe wie Kies werden inzwischen über immer längere Strecken transportiert“, sagt er. „Dank des Baubooms sind die Margen so hoch, dass sich der erhöhte Transportaufwand lohnt.“

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