MAN Truck & Bus

Share:

EIN HISTORISCHER TAG FÜR MAN: NEUE BATTERIETECHNIK AUS NÜRNBERG

 

Am traditionsreichen MAN Standort in Nürnberg werden ab 2025 Hochvolt-Batterien in Serie gefertigt. Das erste Batteriepack wurde symbolisch von Ministerpräsident Dr. Markus Söder und MAN Chef Alexander Vlaskamp verschraubt.

„Endlich mal eine gute Nachricht nach zwei Jahren“ – sagte der sichtlich gut gelaunte Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder vor der versammelten Belegschaft des MAN-Werks in Nürnberg. Grund für den hohen Besuch und die gute Stimmung: „Die Batteriezellenfertigung kommt nach Nürnberg“, verkündete der MAN-Betriebsratsvorsitzende Markus Wansch kurz vorher unter kräftigem Applaus. Die Botschaft dahinter: MAN ist bereit für die klimaneutrale Mobilität der Zukunft, die geplante Batteriezellenfertigung am traditionsreichen Standort Nürnberg sichert Arbeitsplätze und „schlägt ein neues Kapitel für MAN auf“, so der Vorsitzende der MAN Truck & Bus SE, Alexander Vlaskamp.

Der 29. Juni 2022 wird als historischer Moment in die Geschichte von MAN in Nürnberg eingehen, als Meilenstein bei der Transformation der Marke hin zu einem Anbieter nachhaltiger und umweltfreundlicher Transportlösungen. Ab 2025 sollen hier rund 100.000 Batterien pro Jahr in Großserie entstehen – der Grundstein für eine großflächige Industrialisierung von Elektroantrieben bei MAN ist gelegt. 

Ich finde, das ist ein Supersignal für Nürnberg und Bayern, denn damit ist die Zukunft von MAN gesichert.

Dr. Markus Söder
Bayerischer Ministerpräsident

Roter Pfeil nach rechts

MAN hat Zukunft - da ist sich Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder sicher. In Nürnberg werden künftig Hochvoltbatterien gefertigt. Die Highlights der Verkündung im Video.

0 Batterien

sollen ab 2025 im MAN Standort Nürnberg pro Jahr in Großserie entstehen


 

0 Arbeitsplätze

werden im Zuge der Batteriepack-Fertigung direkt in Nürnberg entstehen


 

Neue Arbeitsplätze sollen entstehen 

Denn auch bei Nutzfahrzeugen wird die Zukunft elektrisch sein. Bis 2030 müssen auch Lkw über 16 Tonnen ihren CO2-Ausstoß um 30 Prozent reduzieren. „Wir haben zwar Diesel im Blut“, erklärte Vlaskamp, „doch die Welt verändert sich, auch wir müssen elektrisch werden“. Mit dem Startschuss für die Fertigung der Batteriepacks in Nürnberg und im Zusammenspiel mit der Fertigung von E-Trucks am MAN-Standort München „haben wir ein Nutzfahrzeug E-Cluster geschaffen, das die Zukunft von MAN sichert.“ Und nicht nur die. Denn zu den 350 hochmodernen und -qualifizierten Arbeitsplätzen, die im Zuge der Batteriepack-Fertigung direkt in Nürnberg entstehen, kommen weitere bei Zulieferfirmen und in der Peripherie hinzu. „Es ist ein Signal für die Nutzfahrzeugbranche in Deutschland, dass wir bei MAN auf Zukunftstechnologie setzen und Arbeitsplätze hier im Land schaffen“, so Vlaskamp. 

Das Objekt der Begierde ist etwa Kühlschrankgroß, wiegt mehrere hundert Kilogramm und markiert die Zukunft des Transportwesens. Mit einem Akkuschrauber trieben Ministerpräsident Dr. Söder und Vorstandschef Vlaskamp symbolisch die ersten Schrauben in die Abdeckung des Batteriepacks, das in Nürnberg entwickelt wurde und bald hier auch produziert werden soll. „Rund 60 Prozent der Kosten eines E-Trucks entfallen auf die Batterie, das Herz jedes Elektro-Lkw und Speicher der elektrischen Antriebsenergie“, erklärte Ulrich Zimmer, Senior Vice Präsident Production Powertrain. „Durch die Produktion in Nürnberg können wir die Kosten und die Reichweitenkapazität beeinflussen“ – ein wesentlicher Faktor, „um schneller die Kostenparität zwischen elektrischen und konventionellen Trucks herzustellen.“

MAN-Vorstandsvorsitzender Alexander Vlaskamp in einem Interview mit dem Fernsehsender Sat1
Roter Pfeil nach rechts

Die Presse war gut vertreten beim Event zur Vorstellung der neuen MAN-Batteriezellenfertigung. Vorstandschef Alexander Vlaskamp beim Interview mit dem Fernsehsender Sat1.

1.000 Kilometer Reichweite für E-Lkw bis 2026

Jedes Batteriepack besteht aus Batteriezellen, die zu Modulen gruppiert und in einzelnen Layern zusammengeführt werden. Sechs dieser Packs sind in der Lage, einen schweren Lkw anzutreiben. Derzeit kann ein MAN E-Truck damit rund 600 bis 800 Kilometer zurücklegen. Doch die F&E-Abteilung bei MAN arbeitet an einer Ausweitung: Bis 2026 will man rund 1.000 Kilometer schaffen, womit ein E-Truck uneingeschränkt fernverkehrstauglich sein wird. „Bereits Mitte dieses Jahrzehnts wird es wirtschaftlicher sein, E-Lkw zu fahren als Trucks mit Verbrenner“, prognostizierte Alexander Vlaskamp. „Wir bringen mit dem schweren E-Lkw unser Hauptprodukt genau dann, wenn die Nachfrage der Kunden anzieht.“ Ab 2024 ist auch die Serienproduktion von E-Trucks am Standort München geplant. Der Baubeginn der Anlagen für die Batteriezellenfertigung soll 2023 beginnen, damit ab 2025 die industrielle Serienproduktion starten kann.

Während in den nächsten zweieinhalb Jahren noch von Hand gefertigt wird, laufen parallel die Vorbereitungen für den Großserienanlauf. MAN investiert in den nächsten fünf Jahren 100 Millionen Euro, die Bayerische Staatsregierung stellt zusätzlich 30 Millionen Euro zur Technologieförderung in Aussicht. „Ich finde, das ist ein Supersignal für Nürnberg und Bayern, denn damit ist die Zukunft von MAN gesichert“, sagte Dr. Markus Söder bei der Bekanntgabe. „Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz und sind bereit, dafür auch Steuergelder in die Hand zu nehmen“, erklärte der Ministerpräsident.

Wir bringen mit dem schweren E-LKW unser Hauptprodukt genau dann, wenn die Nachfrage der Kunden anzieht.

Alexander Vlaskamp
CEO MAN Truck & Bus SE

Dr. Markus Söder und eine junge Frau aus dem Fertigungsteam halten Akkuschrauber in die Kamera.
Roter Pfeil nach rechts

Dr. Markus Söder und Janine aus dem Fertigungsteam der Batteriepacks haben gerade symbolisch die ersten Schrauben in das mehrere hundert Kilogramm schwere Kraftpaket und Herzstück der künftigen E-Truck getrieben.

Rund 60 Prozent der Kosten eines E-Trucks entfallen auf die Batterie, das Herz jedes Elektro-Lkw und Speicher der elektrischen Antriebsenergie.

Ulrich Zimmer
Senior Vice Präsident - Production Powertrain MAN Truck & Bus SE

Joint Venture für Ladepunkte zwischen TRATON, Daimler und Volvo

Ganz so einfach war die Entscheidung für den Hochlohnstandort Deutschland allerdings nicht, denn zu Anfang schien eine Batteriefertigung in Deutschland annähernd aussichtslos.  Doch frühzeitige Verhandlungen mit der Stadt Nürnberg, dem MAN-Betriebsrat, der Gewerkschaft und der bayerischen Staatsregierung sorgten schließlich dafür, dass der Standort Nürnberg nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Zukunft eine bedeutende Rolle spielt. Dabei hätten alle Beteiligten sehr offen und fair, aber auch sehr hartnäckig verhandelt. „Die Entscheidung für Nürnberg sehe ich wie eine Frischzellenkur, aus der vieles erwachsen kann“, sagte Ministerpräsident Dr. Markus Söder, dessen engagierter Einsatz von Betriebsrat und Geschäftsführung hervorgehoben wurde.

Nicht nur als Nürnberger und Bayerischer Ministerpräsident war Markus Söder am Gelingen des Vorhabens interessiert. „Wir müssen dem Klimawandel begegnen“, erklärte er ein weiteres Motiv, „und die Anzahl der Ladestationen deutlich erhöhen“. Dazu passt das Joint-Venture zwischen der TRATON-Gruppe, Daimler Truck und Volvo, das in den nächsten Jahren 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte für Ökostrom an zentralen Punkten errichten will.

Am Rande der Pressekonferenz verriet der Bayerische Ministerpräsident noch ein persönliches Detail aus seinem Leben, das vielleicht auch einer der Gründe für sein Interesse an MAN ist: „Ich habe vor vielen Jahren bei der Bundeswehr das LKW-Fahren gelernt – auf einem Zehntonner von MAN. Ich bin wohl MAN-sozialisiert“, scherzte Markus Söder.

Schwarzer Pfeil nach oben