MAN Truck & Bus
Umweltbewusstsein in Schweden Die Stadt Uppsala steigt um zu E-Bussen.
Die Verkehrsbetriebe im schwedischen Uppsala wollen auf jeden Fall vorbereitet sein. Noch bevor der politische Druck steigt, die Emissionen des städtischen Busverkehrs auf null zu senken, will Gamla Uppsala Buss (GUB) wissen, wie der Umstieg vom klassischen Dieselbetrieb auf eMobilität gelingt.
„Am Anfang gab es eine Vielzahl von Fragen, wie man die Elektrifizierung umsetzen kann“, sagt Alexander Adler von MAN Transport Solutions. Er gehört zum sechsköpfigen Team unter der Leitung von Stefan Sahlmann und berät Unternehmen, wie sie ihre Mobilitätsplanung zukunftssicher machen. „Das Ziel sehen viele Kunden klar vor Augen – aber wie sie dorthin kommen, bereitet ihnen Kopfzerbrechen.“
Welche Vorbereitungen sind erforderlich, wenn der erste Elektrobus in Betrieb genommen werden soll? Wie muss die Infrastruktur im eigenen Unternehmen angepasst werden? Wann sollen wo wie viele Busse geladen werden? Ist die Tageslaufleistung auch im Winter erreichbar, wenn die Fahrzeuge zusätzlich beheizt werden? Wie entwickeln sich die Betriebskosten? Viele Fragen müssen beantwortet werden.
„Am Anfang sind höhere Investitionen erforderlich, zum Beispiel für die Ladeinfrastruktur und die notwendige Energieversorgung“, erklärt Fachmann Adler. Denn die sollte gleich für mehr als nur die ersten Fahrzeuge ausgelegt werden, damit nicht für jeden weiteren Bus eine Neukonzeption gemacht werden muss. „Uppsala haben wir empfohlen, die Busflotte von knapp 150 Fahrzeugen schrittweise auf eBusse umzustellen; zu Beginn sollten zwölf bis 20 Fahrzeuge mit Elektroantrieb in Betrieb genommen werden“, sagt der Wirtschaftsingenieur.
Herausforderungen meistern Stefan Sahlmann, Leiter MAN Transport Solutions, skizziert die Umrüstung eines Busdepots in Richtung E-Mobilität. © Dominik Gigler
Damit der Umstieg in Uppsala ohne Störungen verläuft, steigt Adler mit seinen Kollegen und den Experten des Kunden tief in die lokalen Besonderheiten ein. „Wir müssen die Streckenlänge jeder einzelnen Buslinie berücksichtigen, damit der eBus mit einer Batterieladung über einen ganzen Arbeitstag oder eine Schicht kommt. Dabei müssen wir auch Topografie der Strecke und Auslastung der Fahrzeuge berücksichtigen – und natürlich auch die klimatischen Bedingungen“, so Alexander Adler. Alles hat Einfluss auf den Stromverbrauch im Fahrbetrieb.
„Die größte Herausforderung ist für viele Verkehrsunternehmen wohl die Umrüstung der Busdepots und Betriebshöfe“, sagt Stefan Sahlmann, Leiter MAN Transport Solutions. Weil eBusse in den meisten Städten über Nacht geladen werden müssen, damit sie morgens wieder fahrbereit sind, benötigen sie nicht nur einen Abstellplatz, sondern auch Ladestellen. „Die Investitionen hierfür liegen schnell bei 60 000 bis 70 000 Euro“, weiß Sahlmann. „Eine Investition, die sich in Kombination mit einem intelligenten Lade- und Energiemanagement aufgrund der deutlich reduzierten Betriebskosten rechnet.“
Am einfachsten ist es, wenn ein ganz neues Busdepot gebaut wird. Wie zurzeit in Uppsala. Hier werden nicht nur die Ladesäulen installiert. Vielmehr werden auch gleich die Erfordernisse einer Elektrowerkstatt berücksichtigt – denn mit dem Umstieg auf Elektromobilität ändern sich auch Wartung und Pflege der Fahrzeuge.
Die größte Herausforderung ist die Umrüstung der Busdepots.