MAN Truck & Bus
Die Stimmung ist gut Alle Teilnehmer lernen sich vor Beginn der Sessions kennen, um eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Eine Adresse zu besitzen, ist für die meisten Menschen selbstverständlich. Dennoch können vier Milliarden Menschen auf der Welt ihren Wohnort nicht mit einem Straßennamen, einer Hausnummer und Postleitzahl angeben. Ohne Adresse bleiben ihnen essenzielle Möglichkeiten verwehrt. Sie können weder ein Bankkonto eröffnen, noch eine Versicherung abschließen oder Produkte bestellen und nach Hause liefern lassen.
Das wollen die Schwedinnen Karoline Beronius und Maria Cheadle mit ihrem Start-up Addressya ändern. Seit drei Jahren arbeiten sie an einer Applikation, die Adressen aus Geodaten generiert. Nutzen können sie sowohl private Personen als auch Unternehmen und Regierungen. Denn auch für sie bringt die Anwendung enorme Vorteile: Regierungen sind damit in der Lage, mehr Daten zu erheben. Dadurch lassen sich repräsentativere Untersuchungen durchführen und entsprechende Maßnahmen für die Bevölkerung ableiten.
Doch so vielversprechend eine Businessidee auch klingt, bis zu den schwarzen Zahlen oder gar einem erfolgreichen Exit haben Start-ups einen langen Weg vor sich. Die größten Probleme haben Jungunternehmer in Europa mit der Profitabilität und der Liquidität. Zu diesem Ergebnis kommt der „EU Startup Monitor Report 2018“, der von der Europäischen Kommission in Auftrag gegeben wurde. Besonders sozialen Entrepreneuren fällt es schwer, Investoren zu gewinnen. Solche social Businesses zeichnen sich durch einen innovativen Lösungsansatz für soziale und ökologische Probleme aus, der auf nachhaltigen Geschäftsmodellen beruht. In einer Analyse fand die Unternehmensberatung McKinsey heraus, dass Mainstream-Investoren in sozialen Start-ups nicht genug Potenzial für eine schnelle Skalierung und einen attraktiven Return sehen und sich meist auf den Ausbau von Tech-Start-ups fokussieren. Kurzum: Es fehlt an Unterstützung – nicht nur finanziell, sondern vor allem strategisch.
Das Ziel: die Unternehmensvision schärfen, den Organisationsaufbau nachhaltig gestalten und so den sozialen Impact stärken.
Seit 2017 füllt der MAN Impact Accelerator genau diese Lücke. MAN und Yunus Social Business, eine Initiative des Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus, haben sich für das Mentoring-Programm zusammengetan. „Wir wollen damit Social Business Start-ups aus dem Bereich Mobilität, Transport und Logistik durch gezieltes Mentoring bei der Skalierung ihrer Geschäftsmodelle unterstützen und den Austausch innerhalb des Ökosystems fördern“, sagt Florian Stehbeck, Programmkoordinator des MAN Impact Accelerators, der sich als Digital Innovation Manager bei MAN auch mit Partnerschaften im Rahmen neuer Geschäftsmodelle beschäftigt. „Dazu laden wir jährlich acht Start-ups aus aller Welt zu unserem achtmonatigen Programm ein.“ Finanziell beteiligt sich MAN an den Start-ups jedoch nicht. Der Fokus des Programms liegt vielmehr darauf, die Entwicklung der Start-ups mit Wissen, einem Netzwerk und Zeit zu unterstützen. Beim dritten Batch, der im November startete, können Jungunternehmer aus Europa, Afrika und Südamerika diese Chance ergreifen. Neben Addressya sind in dieser Runde auch die Start-ups Arone, Eu Vo, Koiki, Suma, Nina, XYT und Zembo dabei.
Bis Juni 2020 durchlaufen die Gründer verschiedene Stationen in München, São Paulo, Lissabon und Johannesburg, bevor das Programm mit der offiziellen Abschlussveranstaltung in München endet. Das Ziel: die Unternehmensvision schärfen, den Organisationsaufbau nachhaltig gestalten, die Geschäftsentwicklung planen und so den sozialen Impact stärken. Während des Accelerators beschäftigen sich die Teilnehmer mit Themen rund um Purpose, Business Development, Impact, Product Development, Marketing, Communications, Technology, Growth und Investment. Den Gründern stehen neben Mentoren von MAN auch Experten aus dem breiten Netzwerk von Yunus Social Business zur Seite.
Die teilnehmenden Start-ups kurz erklärt
Purpose: Das Start-up Addressya generiert Adressen aus Geodaten. Damit werden Menschen, die keine klassische Adresse besitzen, befähigt, essenzielle Möglichkeiten wie das Eröffnen eines Bankkontos wahrnehmen zu können. Unternehmen und Regierungen unterstützt die Applikation außerdem dabei, neue potenzielle Kunden zu erreichen und repräsentative Daten zu sammeln.
Gründer: Maria Cheadle & Karoline Beronius
Gründungsjahr: 2016
Standort: Stockholm und Kampala
Mitarbeiter: 15
Challenge: Das Start-up entwickelt derzeit das finale Produkt aus der Beta-Version. Einen Teil der benötigten Investition konnten sie bereits sichern. Jetzt sollen mehr Mitarbeiter gefunden und weitere Investitionen erreicht werden. Außerdem hat Addressya die Applikation in Ruanda gelauncht und benötigt nun die richtigen Tools, um die Daten auszuwerten und in andere Länder zu expandieren.
Vom MAN Impact Accelerator … „möchten wir mit unseren Mentoren eine Lösung für die Aspekte, die unser Wachstum bremsen, finden. Das betrifft den Bereich Recruiting und Investitionen genauso wie die technische Umsetzung.“
Die teilnehmenden Start-ups kurz erklärt
Purpose: Die Geschwister bieten mit Eu Vo eine Transport-Plattform, die älteren oder mobilitätseingeschränkten Menschen ein autonomes Leben ermöglicht. Dafür schulen und vermitteln sie Fahrer, die die Passagiere von Tür zu Tür begleiten und ihnen auch bei Terminen Gesellschaft leisten.
Gründer: Victoria Abdelnur Barboza & Gabriel Abdelnur Barboza
Gründungsjahr: 2017
Standort: São Paulo, Brasilien
Mitarbeiter: 6
Challenge: Eu Vo arbeitet derzeit an dem Business-Plan für die nächste Investitionsrunde. Sie wollen expandieren und ihr Start-up skalieren. Dafür müssen sie in São Paulo bekannter werden und mit dem Start-up insgesamt mehr Wachstum erreichen.
Vom MAN Impact Accelerator … „erhoffen wir uns viele neue Ansätze und hilfreiche Ideen, die wir auf unser Start-up anwenden können. Wir freuen uns auf den Austausch mit den Mentoren.“
Die teilnehmenden Start-ups kurz erklärt
Purpose: Nina ist eine Technologie, mit der sexuelle Belästigungen und Übergriffe in öffentlichen Räumen gemeldet werden können. Mit den gewonnenen Daten, wie Videos der Überwachungskameras, die beim Eintragen eines Vorfalls automatisch gespeichert werden, können Vorfälle außerdem polizeilich und juristisch ausgewertet werden.
Gründer: Simony Cesar
Gründungsjahr: 2016
Standort: Fortaleza, Brasilien
Mitarbeiter: 10
Challenge: Das Start-up möchte mehr B2B-Kunden werben und in andere Länder expandieren.
Vom MAN Impact Accelerator … „hoffe ich, dass wir gemeinsam an einer Wachstumsstrategie arbeiten. Außerdem möchteich lernen, wie ich meine Technologie in allen Transportmöglichkeiten wie Taxis, Bussen und mehr anbieten kann.“
Die teilnehmenden Start-ups kurz erklärt
Purpose: Koiki ist ein Micro-Hub-Netzwerk, das den Transport auf der letzten Meile mit einer sozialen und umweltfreundlichen Lösung durchführt. Dabei kooperiert das Start-up mit sozialen Einrichtungen, um Jobs an Langzeitarbeitslose, Menschen mit Handicap und andere benachteiligte Gruppen zu vermitteln. Die Lieferungen werden zu Fuß, per Fahrrad oder E-Fahrzeug durchgeführt.
Gründer: Aitor Ojanguren, Nerea Ortiz García (Network Manager)
Gründungsjahr: 2015
Standort: Madrid, Spanien
Mitarbeiter: 5
Challenge: Koiki arbeitet bereits mit verschiedenen Paketdienstleistern und E-Commerce-Kunden zusammen. Das Start-up ist in zwanzig Städten mit 45 Koiki-Centern vertreten und liefert täglich tausend Pakete aus. Um weiter wachsen zu können, muss das Start-up bekannter werden – bei E-Commerce- sowie Transportunternehmen, sozialen Einrichtungen und den möglichen Menschen selbst.
Vom MAN Impact Accelerator … „hoffen wir, mit den Mentoren zusammen konkrete Schritte und Strategien dafür zu entwickeln, wie wir Koiki positionieren und mehr Wachstum erreichen können.“
Die teilnehmenden Start-ups kurz erklärt
Purpose: Sumá möchte Bauern und B2B-Kunden direkt miteinander verbinden, um günstigere und qualitativ hochwertige Lebensmittel anzubieten. Dabei kommen sie ohne Mittelsmänner aus, wodurch die Lebensmittelpreise gesenkt werden können.
Gründer: Daiana Censi Leripio & Alexandre Leripio
Gründungsjahr: 2016
Standort: Pelotas, Brasilien
Mitarbeiter: 12
Challenge: Das Start-up hat bereits mehr als zweitausend registrierte Bauern auf ihrer Plattform, wovon zweihundert B2B-Kunden aktiv Lebensmitteln bereitstellen. Allerdings investiert sie derzeit viel Zeit in die Schulung von Farmern. Zudem muss Sumá eine Lösung für logistische Hürden finden.
Vom MAN Impact Accelerator… „möchten wir lernen, wie wir unsere Distribution effizienter gestalten können und welche Schritte wir mit Sumá als Nächstes gehen müssen, um langfristig erfolgreich zu sein.“
Die teilnehmenden Start-ups kurz erklärt
Purpose: Mit den modularen E-Fahrzeugen für die letzte Meile möchte XYT Transportunternehmen ermöglichen, auf den Wandel der Branche einzugehen und diesen erfolgreich zu meistern.
Gründer: Simon Mencarelli & Marc Chevreau
Gründungsjahr: 2015
Standort: Paris, Frankreich
Mitarbeiter: 13
Challenge: XYT hat bereits ein fertiges Produkt entwickelt und ist bereit, zu skalieren. Dafür brauchen wir jedoch noch eine passende Finanzierungsstrategie und die passenden Investoren.
Vom MAN Impact Accelerator … „möchten wir Lösungen zu finanziellen und strukturellen Fragen mitnehmen und von den Mentoren Verbesserungsvorschläge erhalten.“
Die teilnehmenden Start-ups kurz erklärt
Purpose: Zembo stellt solarbetriebene Motorräder in Afrika her und verleiht diese an Taxifahrer. Damit fördert das Start-up einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Verkehr.
Gründer: Daniel Dreher & Etienne Saint-Sernin
Gründungsjahr: 2018
Standort: Kampala, Uganda
Mitarbeiter: 10
Challenge: Die größte Hürde für Zembo ist im Moment, die Infrastruktur aufzubauen. Damit E-Mobilität überhaupt möglich wird, müssen Stationen entstehen, an denen die Batterien der Motorräder ausgetauscht werden können.
Vom MAN Impact Accelerator … „hoffen wir Strategien für die Skalierung mitzunehmen, damit wir noch mehr bewirken können. Wir freuen uns darauf, von der Expertise der Mentoren aus dem Logistikbereich genauso zu lernen wie von den Mentoren aus sozialen Unternehmen.“
Die teilnehmenden Start-ups kurz erklärt
Purpose: Arone entwickelt einen logistischen Service, um die ärztliche Versorgung in abgelegenen Gegenden zu verbessern. Per Drohne sollen Blut und Medikamente auf der letzten Meile transportiert werden.
Gründer: Emmanuel Ezenwere
Gründungsjahr: 2018
Standort: Enugu, Nigeria
Mitarbeiter: 6
Challenge: Das Start-up befindet sich derzeit in der Beta-Testphase der ersten Drohne und ist auf der Suche nach passenden Investoren, die die Vision von Arone unterstützen und die Langzeit-Benefits verstehen.
Vom MAN Impact Accelerator … „wünschen wir uns, Menschen zu treffen, die uns und Arone zu mehr Wachstum verhelfen. Wir möchten außerdem die Skills dafür erlernen, aus Arone ein erfolgreiches Mehrgenerationen-Unternehmen zu machen – wie es MAN auch ist.“
Durch meine langjährige Erfahrung kann ich die Gründer bei vielen Fragen beraten und mit ihnen gemeinsam einen Weg finden, ihr Start-up voranzubringen.
Sogenannte „Topic“-Mentoren von MAN unterstützen die Start-ups ebenfalls. Sie spielen bei deren Weiterentwicklung eine zentrale Rolle, weil sie die Gründer zu einem speziellen Themengebiet beraten können. Vor allem die „Lead“-Mentoren aus den MAN-Bereichen Produktion, Logistik, Engineering, Digitale Transformation & Business Models, IT, Sales, Produktstrategie und Finanzen stehen den Start-ups bei ihrer persönlichen wie fachlichen Entwicklung zur Seite. Sie begleiten die Teilnehmer über die gesamte Dauer des Programms hinweg und sorgen dafür, dass die Jungunternehmer den Input aller Mentoren strukturieren und die nächsten Schritte für ihre Start-ups daraus ableiten können. Einer von ihnen ist Simon Krämer, Leiter der Werksinfrastruktur bei MAN. Beim dritten Batch ist der Lead-Mentor für das französische Start-up XYT zuständig. Dieses hat ein modulares E-Fahrzeug entwickelt, das Transport-Unternehmen bei der letzten Meile unterstützt und grüne Mobilität fördert. „Durch meine langjährige Erfahrung kann ich die Gründer von XYT bei vielen Fragen unterstützen und mit ihnen gemeinsam einen Weg finden, das Start-up und deren Geschäftsmodell voranzubringen“, ist sich Krämer sicher.
Zusätzlich zu den internen Mentoren sind auch externe Mentoren an Bord. Schon in der ersten Programmwoche konnten die Teilnehmer des dritten Batches von Mitarbeitern unterschiedlicher Unternehmen wie Marley Spoon, Lumen Partners und der IKEA Group lernen. In der ersten Woche mit dabei war auch Verena Liedgens, Strategieberaterin bei diffferent in München. Während ihrer Mentoring-Sessions gibt sie den Gründern jede Menge Tricks an die Hand – von User Research über Business Model Design bis hin zu Investoren-Pitches. Dabei spricht sie aus eigener Erfahrung und kann den Entrepreneuren helfen, Fehler zu vermeiden. Denn Liedgens war selbst Gründerin. Sie hat das Logistik-Start-up Agrippa in Kolumbien aufgebaut. „Ich kann den Gründern auf Augenhöhe begegnen und ihre Realität ganz gut einschätzen. Das ist manchmal wichtiger als ausgefeilte Strategien auf Papier“, sagt Liedgens. Im weiteren Verlauf des Programms treffen die Teilnehmer außerdem auf Mentoren großer Innovationstreiber wie Amazon, Google und Uber.
Die Kombination von internen und externen Mentoren ist etwas Besonderes in der Zusammenarbeit mit Social Business Start-ups aus dem weltweiten Ökosystem Mobilität, Transport und Logistik. „Deshalb ist unser Programm so einzigartig und erfolgreich“, betont Florian Stehbeck. Das beweisen auch die positiven Ergebnisse der ersten Batches. Hier fokussierten sich MAN und Yunus Social Business auf Start-ups aus Europa, Südafrika und Indien. Eines von ihnen war Breeze Technologies, das an der zweiten Runde des Accelerators teilnahm. Die Gründer Robert Heinecke und Sascha Kuntze haben mit Breeze Technologies ein kostengünstiges Überwachungssystem für die Luftqualität entwickelt. Dafür wurden sie 2018 zu den „Forbes 30 unter 30 Social Entrepreneurs“ gezählt.
Zu den erfolgreichen Gründerinnen aus dem zweiten Batch zählt auch Ajaita Shah aus Indien. Mit ihrem Start-up „Frontier Markets“ vertreibt sie nachhaltige Energielösungen für den ländlichen Raum und stellt Frauen dabei in den Mittelpunkt der Wertschöpfungskette. Shah konnte so schon Tausende Inderinnen zu Unternehmerinnen machen, die ihre Dörfer mit Solaranlagen versorgen. Beim MAN Impact Accelerator unterstützen die Mentoren Shah bei der Skalierung und brachten sie in Kontakt mit möglichen Investoren. Von deren Wissen und Netzwerk konnte sie profitierten. Mittlerweile spricht Ajaita Shah sogar vor der UN Vollversammlung über ihre Vision.
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Teamwork Der Gründer Daniel Dreher (rechts) will mit Zembo einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Verkehr in Afrika fördern.
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Lead Mentor Simon Krämer, Leiter der Werksinfrastruktur bei MAN, ist beim diesjährigen MAN Impact Accelerator der „Lead“-Mentor des Start-ups XYT.
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Unterstützung Arunima Singh von Yunus Social Business arbeitet mit dem Projektteam von MAN an der Planung und Umsetzung des MAN Impact Accelerators.
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Externe Mentoren Verena Liedgens (links), Strategieberaterin bei der Beratungsagentur diffferent in München, unterstützt als externe Mentorin die Start-ups mit ihrer Expertise.
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Koordinator Florian Stehbeck ist für die Projektkoordination des MAN Impact Accelerators verantwortlich und sorgt dafür, dass vor Ort alles rund läuft.
Der Erfolg des MAN Impact Accelerators spricht sich rum. 2017 bewarben sich noch rund 80 Start-ups, 2019 waren es schon mehr als 300. „Für wen wir uns entscheiden, hängt nicht ausschließlich davon ab, wo die Start-ups in ihrer Entwicklung stehen oder ob sie Hardware- oder Software-basierte Lösungen anbieten“, erklärt Florian Stehbeck. Vielmehr zähle, ob MAN und Yunus Social Business die Start-ups mit ihrer Expertise und ihrem Netzwerk unterstützen und den größtmöglichen Impact erzeugen könnten, so der Programmkoordinator. „Wir suchen nicht nach dem neuen Facebook oder Google“, ergänzt Arunima Singh, die das Projekt seitens Yunus Social Business leitet. „Wir suchen nach Unternehmen, die das Potenzial besitzen, sozial zu agieren und trotzdem nachhaltig wirtschaften zu können. Das sind keine Gegensätze.“
Diese Auswirkung ist schließlich das Hauptziel und der Grund, warum Joachim Drees, CEO bei MAN, und Muhammad Yunus den MAN Impact Accelerator 2017 ins Leben gerufen haben. „Wir bei MAN sind uns unserer sozialen wie ökologischen Verantwortung bewusst und wollen der Gesellschaft etwas zurückgeben“, sagt Stehbeck. Doch der MAN Impact Accelerator ist mehr als ein Corporate-Social-Responsibility-Programm. Denn auch MAN profitiert davon. „Wir wissen, dass wir uns als Unternehmen verändern müssen, um auch in Zukunft das Geschäft unserer Kunden einfacher, effizienter und erfolgreicher gestalten zu können“, sagt Stehbeck, „und wir sind fest davon überzeugt, dass uns Partnerschaften dabei helfen.“ Dafür sei das Mentoring-Programm der beste Beweis. Unterschiedliche Ansichten und Perspektiven würden hier zusammenkommen und ein kontinuierlicher, fruchtbarer Austausch gepflegt, so der Programmkoordinator.
Zudem bringt MAN mit dem Accelerator-Programm ein Stück Innovations- und Unternehmergeist zurück ins eigene Unternehmen. „Unsere Mentoren nehmen viele positive Eindrücke aus ihren Mentoring-Sessions in ihre Teams bei MAN mit“, erklärt Stehbeck. „Wir stellen Menschen in den Mittelpunkt neuer Innovationen und schaffen es so, uns wichtiger gesellschaftlicher Probleme anzunehmen und dafür Lösungen zu finden.“ Dadurch könne sich nicht nur die Gesellschaft nachhaltig verändern, sondern auch die Unternehmenskultur von MAN. Denn alle Seiten würden voneinander lernen und sich gegenseitig inspirieren, so Stehbeck. Auf diesen Austausch freuen sich auch die teilnehmenden Start-ups wie Addressya. „Wir sind unheimlich dankbar dafür, dass wir für den Impact Accelerator ausgewählt wurden und haben bereits in den ersten Seminar-Tagen viele hilfreiche Impulse bekommen“, sagt Maria Cheadle, Mitgründerin von Addressya. „Bis Juni können wir nun Ideen austauschen und von der Expertise von MAN Truck & Bus und Yunus Social Business profitieren.“
aus aller Welt haben sich 2019 für die dritte Runde des Impact Accelerators beworben.
0 Start-ups
wurden ausgewählt und starteten ihre gemeinsame Reise in München.
0 Mentoren
kümmern sich um die Teilnehmer und teilen ihr Know-how.