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MAN IN INDIEN: SO VIELFÄLTIG WIE DAS LAND SELBST

 

Aishwarya Shinde und Nandakishor Zanan arbeiten am MAN Standort in Pune, Indien. Aishwarya ist HR Business Partnerin, Nandakishor arbeitet im Hardware-Entwicklungsteam. Mit 1,4 Milliarden Menschen ist Indien das bevölkerungsreichste Land der Welt. Es umfasst eine Vielzahl von Sprachen, Religionen, kulturellen Hintergründen und hat eine große Vielfalt an Traditionen. Ein Interview über die Vielfalt in indischen Teams, typisch deutsche Eigenheiten und die enge Zusammenarbeit von MAN Teams über Kontinente und Zeitzonen hinweg.  

Aishwarya, was ist deine Aufgabe bei MAN?

AISHWARYA: Ich bin im Dezember 2021 als HR Business Partnerin zu MAN gekommen. In dieser Funktion bin ich für ein breites Spektrum an Themen verantwortlich: Onboarding, Talentmanagement, Weiterbildungen sowie MAN Branding-Themen.

Wenn wir über die Vielfalt in indischen Teams sprechen, müssen wir zuerst einen Blick auf die Landesebene werfen, richtig? 

AISHWARYA: Ja, auf jeden Fall. Indien ist ein riesiges Land, sowohl in Bezug auf die Größe als auch auf die Bevölkerung, und es ist sehr vielfältig. Die einzelnen Regionen unterscheiden sich stark voneinander: Es gibt unterschiedliche Religionen, Sprachen, Lebensstile und Bildungsniveaus. Das führt natürlich zu einer sehr diversifizierten Belegschaft mit vielen unterschiedlichen Perspektiven. Meiner Meinung nach ist diese Vielfalt eine Stärke des Landes. 

Wie spiegelt sich diese Vielfalt in der indischen Belegschaft wider?

AISHWARYA: Unsere Mitarbeitenden kommen aus allen Regionen Indiens – von den pulsierenden Metropolen des Südens bis zu den abgelegeneren Regionen im Nordosten – und repräsentieren verschiedene Sprachen und Altersgruppen. Bei der Einstellung von Mitarbeitenden beschränken wir uns nicht auf eine bestimmte Region, Altersgruppe oder andere Faktoren.  

HR Business Partnerin


Indien hat 22 verschiedene Amtssprachen. Insgesamt gibt es in Indien 121 Sprachen und 270 Muttersprachen. Wie kommunizieren die Mitarbeitenden untereinander?

AISHWARYA: Englisch und Hindi werden von der Mehrheit der Belegschaft verstanden und gesprochen. Die Kolleginnen und Kollegen nehmen aber auch die örtliche Sprache hier in Pune sehr gut an, denn: Die Sprache Marathi ist relativ leicht zu lernen.

Was sind die Faktoren, die eine gute Zusammenarbeit in den verschiedenen indischen Teams ermöglichen?

AISHWARYA: Natürlich beobachte ich einige unbewusste Vorurteile. Aber die diversifizierte Belegschaft reduziert die Voreingenommenheit, da die Menschen in den Teams miteinander in Kontakt treten und sich auf verschiedenen Ebenen austauschen. Wir halten es für einen Vorteil, die Dinge nicht alle nur durch ein und dieselbe Brille zu sehen. Die unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründe sind für Produktivität und Innovation von Vorteil.

Nandakishor, was ist dein Job bei MAN?

NANDAKISHOR: Ich bin Ingenieur im Hardware-Entwicklungsteam. Ich bin unter anderem für die 2D/3D-Dokumentation und die Koordination der asiatischen Standardisierungsaktivitäten zuständig. Wir arbeiten eng mit den Entwicklungsteams in München zusammen. Ich bin seit 15 Jahren bei MAN, also seit den Anfängen des indischen MAN Standortes.

Welche kulturellen Unterschiede siehst du in der Zusammenarbeit der Teams in Indien und Deutschland?

NANDAKISHOR: Inder sind sehr emotional; und es ist normal, über das Privatleben zu sprechen, was bei deutschen Kollegen anders ist.

Hardware-Entwickler


 

 

Was sind die Herausforderungen bei dieser Zusammenarbeit?

NANDAKISHOR: Es ist wichtig, die Kultur auf beiden Seiten zu verstehen, um Missverständnisse zu vermeiden. Wenn es zum Beispiel um Fristen geht, müssen beide Seiten realistische und realisierbare Zeitvorgaben machen, denn Inder sagen in der Regel nicht „Nein“. Für die indischen Kollegen ist es wichtig, zu sagen, wie viel Zeit sie wirklich brauchen, und auch dass sie sagen, wenn etwas nicht möglich ist.

Aishwarya erwähnte die Schwierigkeiten mit den verschiedenen Sprachen, die in Indien gesprochen werden. Wie erlebst du die Kommunikation mit deinen deutschen Kolleginnen und Kollegen? 

NANDAKISHOR: In Indien ist Englisch die übliche Sprache zur Verständigung. In Deutschland sprechen die Teams untereinander meist Deutsch und auch einige interne Prozessdokumente sind immer noch auf Deutsch. Wir kommunizieren mit den deutschen Kollegen größtenteils auf Englisch. Da müssen wir alle es noch mehr zur Praxis machen, auf Englisch zu kommunizieren und zu dokumentieren. 

Was ist hilfreich, um diese Herausforderungen zu bewältigen?

NANDAKISHOR: Geschäftsreisen und gegenseitige Besuche sind sehr hilfreich, um sich näherzukommen und die Kultur des anderen besser zu verstehen. Sprach- und interkulturelles Training ist ebenfalls eine gute Unterstützung. Kulturelle und emotionale Sensibilitätstrainings sollten für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie bei Neueinstellungen geplant werden. Außerdem besprechen wir die Unternehmenswerte in unseren wöchentlichen Teamsitzungen, um sie in unseren Denkprozess einzubeziehen. Sie bilden das Rückgrat unserer Unternehmenskultur.

Wie profitiert ihr am Standort in Pune von der kulturübergreifenden Zusammenarbeit? 

NANDAKISHOR: Praktiken aus dem „New Work“ wie die flexiblen Arbeitszeiten wurden auch hier in Indien eingeführt. Und es gibt kulturelle Veränderungen in der indischen Organisation: Wenn man die Leute nicht mehr förmlich mit „Sir“ oder „Madam“ anspricht, sinkt die Hemmschwelle, mit den Leuten zu reden, vor allem, wenn man sich direkt an die Vorgesetzten wendet. Es wird normaler, dass jeder etwas fragt, und das fördert die Teamarbeit und das gegenseitige Lernen.

MAN India hat seinen Hauptsitz in Pune, im westindischen Bundesstaat Maharashtra. Seit 2018 trägt ein Team von Ingenieuren zur Entwicklung von nachhaltigen und intelligenten Produkten und Dienstleistungen bei. Es konzentriert sich auf vier Hauptthemen: Design und Simulationen, Hardwareentwicklung, Softwareentwicklung und -validierung sowie Data Science und Leistungsanalyse. Die Ingenieure arbeiten mit Kolleginnen und Kollegen aus dem globalen MAN Ingenieursnetzwerk zusammen.

Erfahren Sie mehr über MAN Truck & Bus India 

Dieser Artikel ist Teil der Serie „Faces of Diversity“

Hier stellen wir das Leben und den Werdegang einiger unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus aller Welt vor. Diese Geschichten regen uns zum Nachdenken an, inspirieren uns und zeigen, wie Vielfalt und eine offene Einstellung unseren Erfolg als Unternehmen vorantreiben.

Faces of Diversity Grafik

Text   Renate Wachinger
Fotos   MAN

#FacesOfDiversity#Unternehmen#Strategie#Lkw

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