MAN Truck & Bus

NEUN E-MYTHEN IM FAKTENCHECK

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Zu schwach, zu kompliziert, zu unsicher? Über Elektro-Nutzfahrzeuge und ihre Batterien kursieren immer noch viele Vorurteile. Die meisten wurden von der Realität längst eingeholt. Der Faktencheck zur E-Mobilität räumt mit neun gängigen Mythen auf.

01

Ohne Diesel kein Fahrspaß.

Martin Neumann, Lkw-Fahrer bei SPAR, fährt den MAN eTGM seit Oktober 2018 im Stadtgebiet Graz. „Ich finde es schlicht genial, E-Lkw zu fahren. In Sachen Leistung ist er quasi unvergleichlich. Der MAN eTGM hat umgerechnet 360 PS, mein dieselbetriebener Vorgänger hatte 460 PS. Er hat also 100 PS weniger, beschleunigt aber einfach enorm. Das Fahrgefühl kann man nicht beschreiben, das muss man selbst erleben.“

02

Elektro-Nutzfahrzeuge haben nicht genug Reichweite.

Rudi Kuchta, Head of Business Unit Bus bei MAN Truck & Bus, begleitet mehrere Großstädte beim Umstieg auf E-Mobilität im öffentlichen Nahverkehr. „Der MAN Lion’s City E erreicht zuverlässig eine Reichweite von 200 Kilometern über die gesamte Lebensdauer der Batterie, unter günstigen Bedingungen sind es sogar bis zu 270 Kilometer. Das ist für den Einsatz in den meisten städtischen Buslinien absolut praktikabel. Sein durchdachtes Gesamtkonzepts mit erprobter Zell- und Batterietechnologie macht Verkehrsbetrieben den Einstieg in die Elektromobilität so einfach wie möglich.“

Illustration eines E-Trucks der an der Ladestation hängt. Der Fahrer lehnt an den Truck und isst ein Croissant.

03

Der Ladevorgang dauert zu lange.

Harald Camondo, Fuhrparkleiter der Rewe Group Österreich in Wien, sieht in elektrischen Lkw die perfekte Lösung für den Verteilerverkehr. „Der MAN eTGM ist an unserer Hochvolt-Ladesäule in etwa 45 Minuten vollständig aufgeladen und dank Schichtbetrieb müssten auch nicht alle Fahrzeuge gleichzeitig am Saft hängen.“

04

Elektrofahrzeuge geraten leicht in Brand.

Karl-Heinz Knorr, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV), kennt die Daten über Fahrzeugbrände. „Von zertifizierten Elektrofahrzeugen gehen weitgehend vergleichbare Gefahren aus wie von Fahrzeugen mit anderen Antriebsarten. Brandversuche haben gezeigt, dass die Brandleistung bei Fahrzeugen einer Generation und Größe unabhängig von der Antriebsart ähnlich ist. Die verbauten Brandlasten wie Kunststoffanteile in heutigen Fahrzeugen sind der ausschlaggebende Faktor für die zunehmend höhere Rauch- und Wärmefreisetzung bei Fahrzeugbränden.“

05

Wenn in einer Stadt zukünftig alle Elektrobusse geladen werden müssen, gehen dort die Lichter aus.

Carsten Bamberg, Seniorexperte für Mobilität, erneuerbare Energien und Mobilität bei der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) in Berlin. „Mit den richtigen Maßnahmen wie intelligenten Laderhythmen, angepassten Fahrplänen und der Vermeidung von hohen Gleichzeitigkeiten wird das Stromnetz die über 500 innerstädtischen Busse versorgen können und noch zusätzliche Kapazitäten bereit halten.“

Zweigeteilte Illustration: Der E-Bus am Tag und bei Nacht

06

Ein Elektrofahrzeug ist nicht so umweltfreundlich, wie es scheint.

Christopher Stolzenberg ist Pressesprecher beim deutschen Bundesumweltministerium und beschäftigt sich intensiv mit den Vorteilen der Elektromobilität. „Ein heute gekauftes, für den breiten Markt typisches Elektroauto schneidet im Vergleich zu verbrennungsmotorischen Fahrzeugen unter Klimagesichtspunkten besser ab – auch beim aktuellen deutschen Strom-Mix. Im Vergleich zu einem besonders sparsamen Dieselfahrzeug liegt der CO2-Vorteil eines Elektroautos bei 16 Prozent. Ein Elektrofahrzeug, das 2025 neu zugelassen wird, wird über seinen Lebensweg 32 Prozent weniger CO2-Emissionen verursachen als ein moderner Diesel.“

07

E-Nutzfahrzeuge lassen sich nicht in die Betriebsabläufe integrieren.

Thomas J. Ernst leitet die Abteilung „Distribution und Systemtransporte, Nationale Transporte und Beschaffung“ bei der Post CH AG. „Im Einschichtbetrieb stellen E-Nutzfahrzeuge keine zusätzlichen Anforderungen. Mittels geschickt konzipierter und intelligenter Ladeinfrastrukturen kann die Ladedauer auf den Fahrzeugeinsatz abgestimmt werden. Diese Erfahrung haben wir bei der Nutzung des Transporters MAN eTGE gemacht.“

Illustration eines E-Buses, der mit lächelndem Fahrer vor einem Sonnenuntergang am Meer fährt.

08

Auf Batterien für Elektro-Fahrzeuge ist kein Verlass.

Dr. Axel Thielmann, stellvertretender Leiter des Competence Centers Neue Technologien am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, hat den aktuellen Stand der Battreie-Technologie evaluiert. „Die Mindestanforderungen an die Lebensdauer der Batterien liegt bei einer Laufleistung von 150.000 bis 200.000 Kilometern, was etwa 1.000 Vollzyklen entspräche. Die wachsenden Batteriekapazitäten und die hohen Reichweiten pro Ladung könnten zukünftig zu einer Entspannung der Anforderungen an die Zyklenlebensdauer führen. Zur kalendarischen Lebensdauer lassen sich über die typischerweise garantierten zehn Jahre hinaus noch keine verlässlichen Aussagen treffen.“

09

Elektro-Nutzfahrzeuge sind noch nicht wirtschaftlich.

Dennis Affeld, Senior Vice President & Head of Sales Van bei MAN Truck & Bus, rechnet damit, dass sich die Anschaffungskosten des in Serie produzierten MAN eTGE schon nach wenigen Nutzungsjahren amortisieren. „Dafür verantwortlich sind in erster Linie die niedrigeren Energiekosten, aber auch Vorteile bei der Wartung gegenüber Verbrennungsmotoren spielen eine Rolle. Darüber hinaus verkürzen die staatlichen Förderprogramme die Amortisationszeit weiter. Ich bin mir sicher: Die Elektromobilität zahlt sich bereits heute nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch aus.“

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