MAN Truck & Bus

Ein MAN 16.320 F fährt ohne Fahrer (Schwarzweiß-Fotografie aus den 1970er Jahren)Ein MAN 16.320 F fährt ohne Fahrer (Schwarzweiß-Fotografie aus den 1970er Jahren)

Von Geisterhand gesteuert

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Der Zeit voraus: Schon ab 1971 hat MAN Automatisiertes Fahren erprobt – noch ohne Digitaltechnik. Diese frühen Experimente legten den Grundstein für das Platooning und automatisierte Transporte von heute.  

Ein MAN 16.320 F fährt ohne Fahrer (Schwarzweiß-Fotografie um 1971)

Mit 50 Kilometern pro Stunde rollt der Lastwagen MAN 16.320 F über das Testgelände, er lenkt durch Kurven, bremst vor Hindernissen ab. Eine Filmkamera zeichnet das Experiment auf. Sie zoomt zur Windschutzscheibe: Das Fahrerhaus ist leer. Trotzdem hat der Truck sicher manövriert. „Unsere Idee war, die Fahrer zu entlasten“, erinnert sich Dr. Hans Hagen, Experte für Kraftfahrzeuge und Verbrennungsmotoren im Ruhestand. Zwischen 1964 und 1973 leitete der heute 87-Jährige die Vorentwicklung bei MAN. Er war mit seinem Team verantwortlich, als MAN in einer Kooperation mit Bosch ab 1971 die Automatische Fahrzeugführung erprobt hat. „Zunächst sollte die Technologie in abgeschlossenen Arealen zum Einsatz kommen, etwa in Steinbrüchen. Langfristige Vision war, dass Lastwagen automatisiert über die Autobahn fahren.“ Allerdings gab es in den 1970er-Jahren noch keine digitale Steuerung. „Ein Leitkabel, das in die Mitte der Fahrbahn eingelassen war, sandte die Steuerimpulse als Tonfrequenz aus. Metallspulen an Front und Heck des Lkw nahmen die Signale auf“, erzählt Hagen. Das Testfahrzeug konnte also nur dort automatisiert fahren, wo ein Leitkabel verlegt war. Simple Technik im Vergleich zu heute, aber die Grundidee war genial. Inzwischen hat MAN sie mit Platooning erfolgreich realisiert. 

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AUTONOME LKW AUF DER AUTOBAHN WAREN UNSERE VISION. 

Dr. Hans Hagen
MAN-Mitarbeiter im Ruhestand

Roter Pfeil nach rechts

Automatisiertes Fahren 1970 Bereits sehr früh hat MAN sich mit intelligenter Mobilität auseinandergesetzt.