MAN und CNL bringen eTrucks auf die Straße
MAN und CNL-Mitgliedsunternehmen erproben ab Ende 2017 elektrisch angetriebene Lkw bei Anwendungen im täglichen Einsatz // Mit der Fertigung von Elektro-Lkw am Standort Steyr macht MAN einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Elektromobilität im städtischen Verteilerverkehr
Im Beisein des österreichischen Bundeskanzlers Christian Kern und des österreichischen Ministers für Verkehr, Innovation und Technologie, Jörg Leichtfried, haben MAN Truck & Bus und das österreichische Council für nachhaltige Logistik (CNL) am 20. Februar dazu ein Memorandum of Understanding unterzeichnet.
Ende 2017 stellt MAN den CNL-Mitgliedsunternehmen Erprobungsfahrzeuge für erste Tests in der Praxis zur Verfügung.
CNL plant ab 2020 verstärkt eTrucks für den innerstädtischen und stadtnahen Verteilerverkehr einzusetzen, um aktiv zur Reduktion von Emissionen in Städten beizutragen.
MAN und CNL bringen eTrucks auf die Straße
Mit der Vereinbarung der Entwicklungspartnerschaft geben MAN und CNL den Startschuss für die Einführung des Elektroantriebs im mittleren und schweren Verteilerverkehr von 12 bis 26 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Die Unterzeichnung der Absichtserklärung zwischen den CNL-Mitgliedsfirmen und MAN Truck & Bus fand am Produktionsstandort von MAN in Steyr statt, an dem der Münchner Hersteller seine Verteilerverkehrsbaureihen MAN TGL und MAN TGM fertigt. Ab Ende 2018 ist der Fertigungsstart von Elektroversionen der MAN TGM-Baureihe geplant. „Zusammen mit dem hier ansässigen Truck Modification Center ist der Standort Steyr dafür prädestiniert, unsere ersten Elektro-Lkw auf den Weg zu bringen. Die CNL-Unternehmen werden diese Fahrzeuge im täglichen Einsatz testen“, unterstreicht Joachim Drees, Vorsitzender des Vorstands von MAN Truck & Bus, die Bedeutung des MAN Werkes Steyr für die Entwicklungspartnerschaft mit CNL.
Im Council für nachhaltige Logistik (CNL) haben sich fünfzehn der größten österreichischen Unternehmen aus dem Bereich Handel, Logistikdienstleister und Produktion zusammengeschlossen, um gemeinsam Schritte im Bereich nachhaltiger Logistik zu setzen.
Verankert ist das Council für nachhaltige Logistik (CNL) am Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU).
„CO2-freie Stadtlogistik ist ein wesentlicher Schritt, um Luftverschmutzung der Städte und den Klimawandel zu bekämpfen" sagt BOKU-Vizerektor Josef Glößl. "Wir sind froh, dass wir auf der Universität für Bodenkultur Wien einen ersten Meilenstein in diese Richtung setzen können: Mit dem CNL und MAN haben sich hier kompetente Partner zusammengefunden, um die Zukunft des Lebens in der Stadt positiv zu gestalten.“
„Das Pariser Klimaziel zu erreichen erfordert Pioniere, die vorausdenken und bereit sind, einen Beitrag zu leisten. Mit diesem Zusammenschluss gibt sich die Chance, rasch Erfolge zu erzielen – die wir dringend benötigen, um die globale Erhitzung unter 2 Grad zu halten“, erklärt die Klimaforscherin Univ.-Prof.in Helga Kromp-Kolb.
„Die Partnerschaft mit CNL bietet MAN die ideale Möglichkeit, diese neue Technologie mit den Praxiserfahrungen der Mitglieder des Konsortiums zur Serienreife weiterzuentwickeln und unser neues Produktportfolio an den Kundenanforderungen auszurichten“, ergänzt Dr. Carsten Intra, im Vorstand von MAN verantwortlich für Forschung und Entwicklung sowie für Produktion und Logistik. Geplant sind MAN TGM 6x2 Fahrgestelle mit Kühlkoffern, Wechselbehältern und Getränkeaufbauten. Zum Erprobungsumfang gehört aber auch eine Sattelzugkombination.
Neben der technischen Einsatzerprobung wird in der Testphase auch die Entwicklung des eTruck-spezifischen Serviceangebotes in der Betrachtung stehen. Das umfasst nicht nur den reinen Werkstattservice. „Bei der eMobility steht die optimale Einsatzberatung verstärkt im Vordergrund, um dem Kunden das richtige Transportmittel für seine Transportaufgabe zur Verfügung stellen zu können. Hier werden wir als Hersteller viel stärker in die Analyse des Kundenbedarfes einsteigen.“ Damit sieht Dr. Carsten Intra den Hersteller künftig in einer noch umfassenderen Betreuungsrolle.
„MAN verfolgt eine klare Roadmap in puncto Elektromobilität – und zwar für Lkw und Busse. Den ersten eTruck präsentieren wir Ihnen heute hier, und Ende des Jahres sehen Sie ihn auf der Straße. Ende 2019 bringen wir einen vollelektrischen Stadtbus in Serie und Anfang 2021 kommt dann der Serien-eTruck. Dabei nutzen wir einen modularen Baukasten von Antriebskomponenten, den wir flexibel für verschiedene Anwendungen einsetzen können“, erläutert Joachim Drees den langfristigen Ansatz von MAN beim Elektroantrieb.
eTruck-Erprobung bei CNL-Mitgliedsunternehmen
Ab November 2017 gehen zunächst Erprobungsfahrzeuge bei den neun CNL-Partnern Gebrüder Weiss, Hofer, Magna Steyr, METRO, Quehenberger, REWE, Schachinger, SPAR und Stiegl in den Kundeneinsatz.
„Die Schaffung nachhaltiger Supply-Chains durch intelligente Logistiklösungen ist eines der Kernziele von Gebrüder Weiss. Mit dem Ganzzug Orange-Combi-Cargo haben wir bereits eine umweltschonende Verkehrslösung etabliert. Durch den Einsatz von eTrucks möchten wir für unsere Kunden auch die letzte Meile CO2-neutral gestalten“, erklärt Mag. Wolfram Senger-Weiss, Vorstandsmitglied bei Gebrüder Weiss, zum Erprobungseinsatz.
Dr. Günther Helm, Generaldirektor von Hofer, unterstreicht die Bedeutung des Projektes für die CO2-Einsparung: „Klimaschutz ist ein sehr wichtiger Eckpfeiler unserer Nachhaltigkeitsinitiative ‚Projekt 2020‘. So arbeiten wir bereits seit Jahren daran, unsere Energieeffizienz zu steigern und CO2-Emissionen wo immer nur irgendwie möglich einzusparen. Seit Anfang 2016 arbeiten wir sogar komplett CO2-neutral. Mit unserem Engagement beim Council für Nachhaltige Logistik setzen wir einen weiteren Schritt in eine grüne Zukunft. Wir begrüßen daher die Einführung elektrisch angetriebener Lkw durch MAN und freuen uns bereits jetzt auf den geplanten Einsatz in unserem Fuhrpark“.
Auch bei Magna Steyr wird ein Erprobungsfahrzeug, und zwar vor allem in der Teilelogistik, zum Einsatz kommen, wie Gerd Brusius, Executive Vice President Sales & Marketing Magna Steyr erklärt: „Nachhaltigkeit und Innovationsführerschaft sind Teil der Magna Steyr Unternehmenspolitik. Mit den für den Teiletransport in unserem Werk in Graz verwendeten leisen und sauberen eLkw, setzen wir eine weitere Maßnahme, mit der wir diese wichtigen Themen auch in der Logistik vorantreiben.“
Arno Wohlfahrter, CEO von METRO Cash & Carry Österreich GmbH, freut sich auf den besonderen Neuzugang im METRO-Fuhrpark. „Die MAN eMobility-Lösung mit einem nachhaltigen und umweltschonenden Ansatz, der auch bei Nutzfahrzeugen im Alltagsbetrieb eingesetzt werden kann, ist für METRO ein entscheidender Schritt nach vorne. METRO als Konzern hat sich der Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Wertschöpfung des Unternehmens verpflichtet und unterstützt konsequent auch seine Kunden dabei. Ökologische und gesellschaftliche Überlegungen werden in alle Entscheidungen des Unternehmens einbezogen. Der Erfolg von METRO ist seit vielen Jahren eng mit ökologischer Verantwortung verknüpft, deshalb freuen wir uns besonders auf unseren ersten Elektro-Lkw aus dem Werk in Steyr“.
Christian Fürstaller, CEO und Eigentümer von Quehenberger Logistics, unterstreicht die Erwartungen an die Erprobungsfahrten in seinem Unternehmen mit Blick auf den innerstädtischen Warenverkehr: „Als Spezialist für die Filialbelieferung in mehreren Handelssortimenten setzen wir darauf, dass sich die E-Mobilität in der City-Logistik durchsetzen wird. Deshalb beteiligte sich Quehenberger Logistics vom Start weg im CNL und nimmt in Zusammenarbeit mit einigen Handelskunden an mehreren Feldversuchen mit E-Fahrzeugen teil. Mit unserem Engagement im CNL stellen wir sicher, dass die Fahrzeuge und die begleitenden Dienstleistungen in eine praxisfähige Richtung entwickelt werden. Hersteller, Dienstleister und Verlader werden in Hinkunft wesentlich intensiver zusammenarbeiten müssen, um die steigenden Anforderungen bei der Belieferung und der gleichzeitigen Reduktion der Umweltbelastungen bewältigen zu können.“
„Die REWE International AG war 2014 Gründungsmitglied des Council für nachhaltige Logistik. Ein Schwerpunkt dieses europaweit einzigartigen Zusammenschluss der größten Firmen aus dem Bereich Handel, Logistikdienstleister und Produktion ist die Entwicklung von Elektro-Nutzfahrzeugen für den stadtnahen und innerstädtischen Verkehr. Diese Entwicklung gilt es im Sinne der Reduktion von Emissionen gemeinsam zu verstärken“, so Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender der REWE International AG.
Für Schachinger Logistik stellt die E-Mobilität im Lkw einen wichtigen nächsten Schritt für den Transport dar: „Zukunftsfähige Logistiklösungen zu entwickeln, ist unser Anspruch bei Schachinger. Aus dieser Motivation heraus waren wir Initiator des Councils für nachhaltige Logistik. Durch diese Zusammenarbeit mit MAN kommen wir dem langfristigen Ziel des CO2-freien Transportes einen großen Schritt näher, denn alternativ betriebene Transportfahrzeuge sind der nächste logische Schritt hin zu einer umweltfreundlichen und effizienten Güterlogistik.“
„SPAR hat sich bis 2050 zum Ziel gesetzt, Energie annähernd zu 100 Prozent aus naturverträglichen, erneuerbaren Quellen zu beziehen. Dazu brauchen wir neben der Umstellung der Gebäude auch die Energiewende im Transportbereich. Die Beteiligung am Council für nachhaltige Logistik und die schnelle Entwicklung von alltagstauglichen Elektro-Lkw sind für SPAR daher eine Investition in die zukünftige emissionsfreie Lebensmittellogistik. Unser Beitrag zu diesem Netzwerk sind über 60 Jahre Erfahrung in der Lebensmittellogistik und Tests zu Praxiseinsatz und Effizienzsteigerung“, erläutert SPAR-Vorstandsdirektor Mag. Fritz Poppmeier die Beteiligung von SPAR. „Der E-Lkw wird die Logistik zwischen dem neuen SPAR-Lager Ebergassing und der Bundeshauptstadt unterstützen.“
Dr. Heinrich Dieter Kiener, Eigentümer der Stieglbrauerei zu Salzburg betont: „Wir glauben, dass Spitzenqualität eine Vision braucht, um richtig Genuss und Lebensfreude zu bereiten. D.h. das Bier soll nicht nur im Hier und Jetzt bestens schmecken, sondern sich auch durch höchste Bekömmlichkeit auszeichnen. Auch zukünftige Generationen brauchen Vielfalt und eine intakte Umwelt. In unserer Brauerei leben wir daher nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft und verfolgen über die gesamte Wertschöpfungskette unseren Anspruch, stetig besser zu werden. Oberstes Ziel ist es, die Ressourcen zu schonen. Im Bereich der Mobilität setzen wir demzufolge auf alternative Antriebsmethoden. Als CNL-Partner testen wir mit Engagement und einer gewissen Leidenschaft regelmäßig innovative Technologien wie den elektrisch angetriebenen MAN-Lkw.“
Pressekontakt Council für nachhaltige Logistik (CNL):
Leitung Werner Müller
Telefon: +43 1 47654 99116 bzw. 99114
Email: werner.mueller@boku.ac.at bzw. cnl-team@boku.ac.at
Web: http://councilnachhaltigelogistik.at/
Universität für Bodenkultur Wien - Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit (gWN)
Borkowskigasse 4-4, 1190 Wien – Austria
Partnerschaft mit CNL: MAN fährt eTruck vor
Partnerschaft mit CNL: MAN fährt eTruck vor
- MAN Truck & Bus zeigt fahrbereite eTruck-Studie für den städtischen Lieferverkehr anlässlich der Vereinbarung der Entwicklungspartnerschaft mit CNL
- Studie ist ein Vorläufer für Erprobungsfahrzeuge, die ab Ende 2017 bei neun CNL-Mitgliedsunternehmen in den Testeinsatz gehen
- eTruck-Entwicklung nutzt Know-how des modularen eMobility-Baukastens von MAN
Bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung zur Entwicklungspartnerschaft mit dem Council für nachhaltige Logistik (CNL) führte MAN am 20. Februar in Steyr die Elektro-Studie einer Sattelzugmaschine für den städtischen Verteilerverkehr vor. Im Zuge der Partnerschaft mit CNL, einem Zusammenschluss aus fünfzehn der größten österreichischen Unternehmen aus den Bereichen Handel, Logistikdienstleister und Produktion, wird MAN ab Ende 2017 neun CNL-Mitgliedern Erprobungsfahrzeuge für Tests im Praxiseinsatz zur Verfügung stellen.
MAN Truck & Bus arbeitet bereits seit 2009 an neuen Konzepten zur Belieferung und zur Entsorgung im urbanen Umfeld. Städte stehen zunehmend in der Herausforderung, ein gesundes Klima für ihre Bewohner und deren Anforderungen an Lebensqualität mit dem innerstädtischen Waren- und Lieferverkehr in Einklang zu bringen. Die Entwicklung von Konzepten zur sowohl räumlichen als auch zeitlichen Verkehrsvermeidung und -verlagerung gehören dazu ebenso wie neue Ansätze zur Flächennutzung und neue Mobilitätskonzepte.
Erfahrungen bei der Praxis-Erprobung elektrisch angetriebener Lkw
Vor diesem Hintergrund hat MAN Truck & Bus 2012 das Konzeptfahrzeug MAN Metropolis vorgestellt. Das vollelektrische 26-Tonnen Abfallsammelfahrzeug arbeitet lokal CO2-frei und ermöglichte durch sein sehr niedriges Geräuschniveau auch innerstädtische Einsätze in der Nacht. Ein integrierter Range Extender vergrößert seinen Einsatzradius auf bis zu 150 km/Tag. In zahlreichen Praxiseinsätzen konnten seitdem wertvolle Erfahrungen für zukünftige Projekte gesammelt werden. Besonders hervorzuheben sind die signifikanten Verbrauchsvorteile des Fahrzeugkonzepts bestehend aus Batteriespeicher und Range-Extender im Vergleich zu konventionellen dieselbetriebenen Abfallsammelfahrzeugen. Ebenso positiv wurden von den Testnutzern die Flexibilität sowie die einfache Bedienung und Fahrbarkeit des Metropolis hervorgehoben. Die Verbrauchseinsparung gegenüber einem herkömmlichen dieselbetriebenen Fahrzeug liegt mit der Range Extender-Technologie bei bis zu 80 Prozent.
Weiterentwicklung des bewährten eTruck-Konzeptes
Zur IAA 2016 stellte MAN Truck & Bus eine Weiterentwicklung des Metropolis-Konzeptes vor. Diesmal als rein batterie-elektrisch angetriebene Sattelzugmaschine für Einsätze in der innerstädtischen Nachtbelieferung, wie sie heute z.B. bei Lebensmittelmärkten die Regel sind. Die technische Basis bildet eine MAN TGS 4X2 BLS-Sattelzugmaschine mit 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Erstmals in einer Fahrvorführung präsentierte MAN die auf der IAA gezeigte und zwischenzeitlich weiterentwickelte Konzeptstudie im Rahmen der Vorstellung der Entwicklungspartnerschaft mit CNL in Steyr.
Optimiert für den Einsatz mit ein- oder zweiachsigem City-Sattelauflieger erfüllt das Konzeptfahrzeug die wesentlichen Forderungen an Fahrzeuge für den innerstädtischen Lieferverkehr der Zukunft: Sie müssen viel Ladevolumen bei geringem Eigengewicht bieten, frei von Emissionen (CO2, NOx) sowie sehr leise unterwegs sein und zugleich eine gute Wendigkeit gewährleisten.
Den Antrieb des MAN City-Truck Konzeptfahrzeugs übernimmt ein 250 kW Elektromotor, der seine 2700 Nm Drehmoment ohne Schaltgetriebe über eine Kardanwelle an die Hinterachse leitet. Nebenaggregate wie Servolenkung, Luftkompresser sowie die Klimaanlage werden elektrisch betrieben und über das Energiemanagement bedarfsabhängig und damit energiesparend gesteuert. Über Bremsenergie-Rückgewinnung (sogenannte Rekuperation) wird die Bewegungsenergie des Fahrzeugs in den Schubphasen in elektrische Energie umgewandelt und in die Batteriespeicher zurückgeführt. Eine Anzeige im Cockpit informiert den Fahrer über den aktuellen Energieinhalt der Batterien. Die Energie für den Lkw liefern leistungsfähige Lithium-Ionen-Batterien aus dem Volkswagen-Konzern, die unter dem Fahrerhaus über der Vorderachse angeordnet sind, wo bei herkömmlichen Fahrzeugen der Diesel-Antriebsstrang platziert ist.
Die Gewichtseinsparung durch den Wegfall des konventionellen Dieselmotors kompensiert das Mehrgewicht der Elektroantriebskomponenten, so dass das Fahrzeug die gleiche Nutzlast aufweist wie eine vergleichbare konventionelle Sattelzugmaschine der MAN TGS-Baureihe.
Das Wiederaufladen der Batterien erfolgt im Regelfall über Nacht. Gleichzeitig ist das System aber auch für sogenanntes „Opportunity-Charging“, d.h. Zwischenladen während des Fahrzeugeinsatzes ausgelegt. Dieses Schnelladen während Zwischenstopps, z.B. in den Ruhepausen des Fahrers oder während der Be- und Entladung des Fahrzeugs, erhöht die Flexibilität bei der Einsatz- und Tourenplanung. Außerdem bietet das Konzeptfahrzeug die technischen Voraussetzungen, um seitlich am Rahmen mit zusätzlichen Batterien ausgestattet zu werden. Das Sattelzug-Konzeptfahrzeug lässt bei maximaler Batteriekapazität und je nach Einsatz Tagesfahrleistungen bis 200 Kilometer zu.
CNL-Praxiserprobung als Entwicklungsschritt zur Serie
Die im Rahmen der Vereinbarung mit dem Council für Nachhaltige Logistik am 20. Februar 2017 präsentierte eTruck-Studie bildet den technischen Grundentwurf für die Entwicklung der Fahrzeuge, die ab Ende 2017 in die Praxiserprobung bei neun CNL-Partnerunternehmen gehen. Dabei wird es sich um Fahrzeuge auf Basis der MAN TGM-Baureihe handeln, vorwiegend 6x2 Fahrgestelle mit Kühlkoffern, Wechselbehältern und Getränkeaufbauten. Zum Erprobungsumfang gehört aber auch eine Sattelzugkombination. Die Erkenntnisse aus den Praxiserprobungen mit den Versuchsfahrzeugen wird MAN in die Entwicklung eines künftigen Serienproduktportfolios von elektrisch angetriebenen Lkw einfließen lassen.
Dies ist Teil der eMobility-Roadmap von MAN Truck & Bus für innerstädtische Transportlösungen, die ab 2021 Teil des Produktangebotes werden sollen. In diesem Zusammenhang wird MAN bis 2018 zunächst eine Vorserienversion eines Batteriebusses (BEV) der Öffentlichkeit präsentieren. Die Serienproduktion eines zu 100 Prozent elektrisch angetriebenen Stadtbusses wird Ende 2019 starten. Das technologische Know-how des eMobility-Baukastens aus dem Busbereich wird auch für Anwendungen im Elektro-Lkw zur Verfügung stehen. Für den eTruck-Bereich ist im Anschluss an die Ende 2017 beginnenden Praxistests durch die CNL-Unternehmen ab Ende 2018 die Fertigung einer ersten Kleinserie am Standort Steyr geplant. Anfang 2021 folgt die Serienfertigung von Elektro-Lkw.
Bei seiner eMobility-Roadmap profitiert MAN durch die Zugehörigkeit zur Volkswagen-Gruppe von den Synergien innerhalb des Konzerns und von der Dynamik im Pkw-Bereich.
Bilder der Pressemitteilung
MAN und CNL bringen eTrucks auf die Straße: CNL-Mitgliedsunternehmen erproben ab Ende 2017 elektrisch angetriebene Lkw bei Anwendungen im täglichen Einsatz.