Doch bei einem E-Bus? Klar: Für die rund 4,5-Tonnen-Batterien bei einem Elektro-Gelenkbus braucht man spezielles Know-how. Doch hier bietet MAN für die Retter bereits die entscheidende Antwort – und Lösung: „Über unseren Pannenservice Mobile24 schicken wir kompetente Servicetechniker mit entsprechender Qualifikation zu den Pannenfahrzeugen“, erklärt Gobitz. „Wir stellen zwar keine Kranfahrzeuge, mit denen wir havarierte Fahrzeuge selbst bergen können, aber unsere Mitarbeiter beraten die Rettungskräfte vor Ort mit ihrem Fachwissen. In Europa sind wir derzeit dabei, alle Stützpunkte mit Elektrospezialisten auszustatten“, sagt er weiter.
Bei bestehender Brandgefahr unterstützt die Feuerwehr das Bergungsunternehmen während dem Transport des kompletten Fahrzeuges mitsamt Batterie zu einer Quarantänefläche. Von dort aus kümmert sich MAN um die Rücknahme der Batterie und leitet die Abstimmung mit dem zentralen Support ein. Wird der Sicherheitszustand der Batterie als kritisch eingestuft, gelten besonders hohe Sicherheitsanforderungen. Die Batterie wird mindestens fünf Tage lang überwacht, um eine Beförderungsfähigkeit zu gewährleisten. Erst dann organisiert MAN die sichere Rückführung.
Die fachgerechte Entsorgung oder Lagerung der Batterie geschieht dann erst im zweiten Schritt dieser „Ecoline“-Rückführung. Aktuell wird in einigen Pilotprojekten von MAN untersucht, inwieweit Hochvoltbatterien, die nicht mehr für den Fahrzeugeinsatz verwendet werden können, in anderen Anwendungen ökologisch recycelt zum Einsatz kommen könnten.
Für den Schneidversuch und den Rettungsleitfaden sind an diesem Tag zumindest alle notwendigen Szenarien durchgespielt. Fuchs hakt seine To-do-Liste ab: Alle wichtigen Infos sind erfasst, in einigen Wochen wird die Dokumentation redaktionell fertiggestellt. Auch Gobitz von MAN ist zufrieden: „Das lief wirklich ausgezeichnet, alle Beteiligten haben gut zusammengespielt.“