Ob Klotzbremsen an Kutschen und Fuhrwerken, Kratzbremsen an Schlitten oder Trommel- und Scheibenbremsen in Pkw oder Nutzfahrzeugen: Das Grundprinzip, eine Verzögerung durch Reibung zu erwirken, ist immer dasselbe. Bei Trommelbremsen entstehen die Reibungskräfte durch das Anpressen innenliegender Bremsbacken gegen umschließende Bremstrommeln. Zu diesem Zweck sind bei Straßen- oder auch Schienenfahrzeugen die Bremsbacken an den Achsen befestigt und gleichsam fixiert, die Trommeln dagegen sind mit den Rädern verbunden und drehen sich mit.
Guter Schutz vor äußeren Einwirkungen
Grundsätzlich unterscheidet man Trommelbremsen nach der Art der Krafteinleitung (Zylinder, Spreizkeil, S-Nocke), der Anordnung der Bremsbacken (Simplex, Duplex, Servo) und der Fahrtrichtungsabhängigkeit (Duo). Der gemeinsame Nenner ist eine weitgehend geschlossene Bauweise, die guten Schutz vor Nässe, Schmutz oder auch Streusalz bietet. Trommelbremsen besitzen außerdem gute Bremsenkennwerte. Neben der schlechten Wärmeableitung und des relativ hohen Eigengewichts sind jedoch vor allem die bei thermischer Belastung auftretenden Kennwertschwankungen (Fading) der Hauptgrund dafür, dass Trommelbremsen immer mehr von Scheibenbremsen verdrängt werden.
Die in schweren Nutzfahrzeugen noch am häufigsten eingesetzte Trommelbremse ist die S-Nocken-Simplex-Bremse oder kurz S-Nockenbremse. Typische Einsatzbeispiele sind Bau- und Offroad-Fahrzeuge, die unter härtesten Gelände- und Klimabedingungen arbeiten.